Masterstudiengang Gutenberg-Intermedia
Ziel des Masterstudiengangs ist es, besonders begabte Bachelor- und Diplomabsolventen auf dem Gebiet der medienübergreifenden Gestaltungspraxis und -forschung auszubilden, ihre Qualifikationen zu vertiefen und ihnen ein kreatives Umfeld für Gestaltungsexperimente zu eröffnen.
Die Rahmenbedingungen des Kommunikationsdesigns haben sich verändert. Die Medien, in denen sich Kommunikationsdesign heute bewegt, sind im Umbruch; auch die Rolle des Betrachters hat sich verändert hin zu einem aktiven Teilnehmer an Gestaltungsprozessen. Damit haben sich auch Rolle und Selbstverständnis der Designer gewandelt. Gestalter werden immer weniger in der traditionellen Rolle des Grafik-Designers gesehen, der Vorgegebenes gestalterisch „übersetzt“. Vielmehr übernehmen sie als „Visuelle Autoren“ inhaltlich Verantwortung und reflektieren in ihren Entwürfen soziale, technische und kulturelle Zusammenhänge.
Im Masterstudiengang vertiefen die Studierenden im Rahmen interdisziplinärer Designprojekte ihre gestalterischen Kenntnisse und erwerben in begleitenden Kursen analytische und konzeptionelle Fähigkeiten. In einer intensiven Studioatmosphäre mit eigenen Arbeitsplätzen, die eine stetige Auseinandersetzung mit Dozenten und Kommilitonen fördert, werden Inhalte und Methoden gestalterischen Arbeitens neu überdacht. Zudem können in den Werkstätten für Fotografie, Siebdruck und Druckgrafische Techniken, der Offset-Druckerei und Buchbinderei sowie in der Interaktiven Werkstatt und den Computer-Pools gestalterische Experimente direkt umgesetzt werden.
Studienbeginn
Immer zum Wintersemester
Bewerbungsfristen
jeweils 15. Juni, 12:00 Uhr.
Sollte der 1. ein Samstag oder Sonntag sein, dann endet die Bewerbungsfrist bereits um 12 Uhr am Freitag davor! Die Mappen können jeweils dienstags, donnerstags und freitags von 9.00–12.00 Uhr abgegeben werden.
Weitere Informationen unter: www.gutenberg-intermedia.de
Thema 2013: Design for Participation
Politik, Wissenschaft, Sport, Kultur und Unterhaltung: in allen Bereichen unserer Gesellschaft geben wir uns immer weniger mit autoritären Vorgaben zufrieden. Wir fordern – zu Recht – in die entsprechenden Entscheidungs- und Gestaltungsprozesse mit einbezogen zu werden. In Zukunft, so prognostizieren aktuelle Trendstudien, wird dieses Phänomen auch verstärkt für das Kommunikationsdesign gelten.
Kommunikation muss folglich den Empfänger einer Botschaft immer auch als Sender verstehen und ihm eigene Gestaltungsmöglichkeiten einräumen. Hier manifestiert sich eine neue Haltung, eine neue »Autorschaft im Design«. Der Designer erstellt nicht mehr ein fertiges Werk für eine bestimmte Aufgabe und Zielgruppe, sondern im Gegenteil ein offenes Werk im Sinne Umberto Ecos, das sich verändert. Der Benutzer wird einbezogen und vervollständigt das Konzept. Das stellt völlig neue Anforderungen – auch an Kommunikationsdesigner: Der Designer als Gestalter von Rahmenbedingungen und Prozessen, die erst durch Beteiligung anderer Sinn erhalten und Spaß machen. Daniel Eatock, Aaron Koblin, Luna Maurer oder Jonathan Puckey – um nur einige Namen zu nennen – leisten seit Jahren als Künstler und Designer Pionierarbeit in diesem Feld.
Was ist eigentlich »Design for Participation«? Welche Vorläufer und welche aktuellen Vertreter gibt es? Welche speziellen gestalterischen Aufgaben stellen sich, um Adressaten sinnvoll einbinden zu können, und wie kann ich meine Themen und Ideen mit partizipatorischen Konzepten umsetzen?
Diese und ähnliche Fragen sollen im Masterstudiengang Gutenberg-Intermedia 2013/14 erörtert und bearbeitet werden. Das intensive dreisemestrige Programm richtet sich an Designer, die der Herausforderung begegnen wollen, den Leser als Autor, den Betrachter als Gestalter oder den Anwender als Programmierer zu verstehen. Kurzum: wir suchen engagierte Gestalter aus den verschiedensten Disziplinen mit Lust am Denken und Machen.
Studienverlauf
Im ersten Semester des Studiums werden Sie verschiedene partizipatorische Projekte erproben, selber entwickeln und öffentlich durchführen. Von Print über Performance bis zu komplexen interaktiven Installation: alle Medien sind denkbar.
Sie werden entsprechende Bewegungen und deren Theorie in Geschichte und Gegenwart kennen lernen. Sie werden technische und gestalterische Voraussetzungen erlernen, um eigene Arbeiten unter Beteiligung dritter entwickeln zu können. In Workshops, bei Gastvorträgen und Exkursionen werden Sie darüber hinaus bekannte Designer persönlich kennen lernen.
Im zweiten Semester entwickeln Sie in Kooperation mit einem Museum partizipatorische Projekte, die Besucher spielerisch bis subversiv einbeziehen sollen.
Im dritten Semester verfolgen Sie ausschließlich Ihre Idee, mit der Sie dann mit dem Master of Arts das Studium abschließen.
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